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Blaulicht 255 - Rönsch,

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Blaulicht
255
Rainer Rönsch
Der Siegelring
Kriminalerzählung
Verlag Das Neue Berlin
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 1 Auflage
© Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1986
Lizenz Nr.: 409 160/201/87 LSV 7004
Umschlagentwurf Monika Böhmert
Printed in the German Democratic Republic
Gesamtherstellung (140) Druckerei Neues Deutschland, Berlin
622 747 0
00025
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Im Mai 1948 war das Kreiskriminalpolizeiamt D. im ehemaligen
Polizeipräsidium untergebracht, wo die Bomben einen
Seitentrakt verschont hatten. An einem Montagmorgen gegen
acht Uhr fragte Herbert Schurig, ein dreiundzwanzigjähriger
Blondschopf mit hellen, flinken Augen, am Einlaß nach
Kriminalkommissar Drehl. Er klopfte an die ihm bezeichnete
Tür und vernahm ein barsches »Herein! Hier badet niemand!«
Hinter einem massiven Schreibtisch aus dunklem Holz
wischte sich ein rotgesichtiger Mann von etwa fünfzig Jahren
über den blanken Schädel und sah Schurig erwartungsvoll an.
»Schutzpolizist Herbert Schurig, Revier Kaiserstraße, zur
Bewerbung als Kriminalschutzmann!«
»Setz dich hin!« Drehl, der beim Reden ein wenig schnaufte,
fragte ziemlich unfreundlich: »Wieso willste denn ausgerechnet
zur Kripo?«
»Na, ich hab während des Dienstes gestern den Rundspruch
gehört, daß Freiwillige gesucht werden.«
Das Schnaufen klang jetzt regelrecht unwillig. »Danach hab
ich dich aber nicht gefragt! Was willste denn bei uns?«
»Ach, im Prinzip dasselbe wie bei der Schutzpolizei auch.
Bloß, daß ich mir den Dienst bei der Kriminalpolizei noch
interessanter und abwechslungsreicher vorstelle.« Weil sein
Gegenüber ihn nur schweigend musterte, fuhr Schurig fort, er
sei eigentlich Drucker und liebe diesen Beruf, doch die
Genossen von der Wohnzelle der KPD hätten ihn vor einem
Jahr, kurz nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft,
davon überzeugt, wie wichtig und notwendig der Dienst in der
neuen Polizei sei.
»Nun gut. Drucker biste, da haste von Rechtschreiben also
Ahnung. Du, guck mal zum Fenster raus, schnell!«
Verwundert sprang Schurig vom Stuhl auf und sah zum
Fenster hinaus, doch der Kommissar rief ihn sogleich zurück.
»Das reicht.
Setz dich wieder hin! Was für ein Fahrzeug steht da draußen?«
»Ein Lieferwagen, dreirädrig.«
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»Hm. Was Besonderes dran?«
»Er hat kein Nummernschild.«
»Gut. Und wie lange steht der schon da?«
Schurig runzelte die Stirn, doch dann ging ihm ein Licht auf.
»Mindestens seit gestern abend. In der Nacht hat es geregnet,
aber man sieht, daß es unter dem Wagen trocken ist.«
»Ladefläche?«
»Nicht zu sehen, weil eine Plane drüber gespannt ist.
Dunkelgraues Segeltuch.«
Drehl schmunzelte, »Na ja, es sind zwar dunkelgraue und
hellgraue Karos, aber immerhin. Geh mal’ drei Türen weiter, da
sitzt einer, der prüft dich in Rechtschreiben – das kannst du ja –
und Rechnen.« Als Schurig bereits zur Tür hinaus war, rief der
Kommissar ihm nach: »Vergiß nicht, Punktrechnung geht vor
Strichrechnung!«
Eine gute Stunde später markierte ein kräftiger Händedruck
Drehls den Beginn der rund vierzigjährigen Dienstzeit des
späteren Majors der K Herbert Schurig.
»Auf gute Zusammenarbeit! Deinen Revierleiter hab ich
telefonisch schon verständigt. Wenn von oben kein Einwand
kommt, fängste morgen bei uns an. Natürlich nicht hier in der
Zentrale, sondern draußen in einer Kriminaldienststelle. Haste
ein Rad? Prima!«
Das Telefon schrillte. »Drehl hier. Morgen, Herr Kriminalrat!
Nein, hab ich nicht vergessen, aber erst mal können vor Lachen!
Ich weiß ja gar nicht, wen ich abstellen soll. Höchstens… ja, den
Schurig. Schurig, mit g am Ende. Kriminalschutzmann. Ganz
recht, noch ziemlich neu. Aber sehr tüchtig. In Ordnung! Ja, ab
morgen kann er ran. Wie bitte? Herbert. Herbert Schurig, ja.« Er
legte auf und grinste Schurig verschwörerisch an. »Wehe dir,
wenn du nicht wirklich sehr tüchtig bist, mein Lieber! Nun hör
mir mal gut zu!«
Schurig erfuhr, daß die Kreisprüfstelle des Wirtschaftsamtes,
zuständig für den Kampf gegen Schieber und Spekulanten unter
den Händlern und Gewerbetreibenden, seit einiger Zeit auffällig
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